Laut Leitfaden Prävention
Förderung von Entspannung (Palliativ-regeneratives Stressmanagement)
Primärprävention nach § 20 Abs. 1 SGB V
Wirksamkeit:
Es existieren mehrere Entspannungsverfahren, die sich in der Praxis bewährt haben und deren Wirksamkeit empirisch belegt ist. Durch das Erlernen eines Entspannungsverfahrens wird die Fähigkeit zur Selbstregulation von psychophysischen Stressreaktionen verbessert. Die verschiedenen Entspannungsverfahren lösen ungeachtet ihrer methodischen Unterschiede eine sogenannte Entspannungsreaktion aus.
Ziele:
Entspannungsverfahren zielen darauf ab, physischen und psychischen Spannungszuständen vorzubeugen bzw. diese zu reduzieren. Sie setzen damit im Wesentlichen auf der Ebene des palliativ-regenerativen Stressmanagements an. Die zu erlernende Entspannungsreaktion stellt den Gegenpol zu den unter Stress auftretenden körperlichen Reaktionen dar. Im Verlauf eines Entspannungstrainings wird durch regelmäßiges Üben die selbstständige Auslösung der Entspannungsreaktion gebahnt und für den alltäglichen Einsatz stabilisiert.
Zielgruppe:
Versicherte mit Stressbelastungen, die ein Verfahren zur gezielten Dämpfung der akuten Stress-reaktion erlernen und über dessen regelmäßige Anwendung zu vegetativ wirksamer Erholung und Regeneration finden möchten. Kinder ab sechs Jahren können an spezifisch auf diese Altersgruppe ausgerichteten Entspannungstrainings unter Einbeziehung der Familie teilnehmen. Für Versicherte mit akut behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankungen sind die Maßnahmen kontraindiziert.
Notwendigkeit von Entspannung
Nach jahrelanger Forschung hat E. Jacobson die Wichtigkeit und Notwendigkeit der Entspannung für den Menschen entdeckt. Wenn nach längerer Anwendung der Methode der progressiven Entspannung ein dauerhafter Erfolg erzielt wird, dann wohl deshalb, weil wir dem Organismus eine bessere Chance gegeben haben, seine Selbstheilungskräfte zu entfalten. (aus Entspannung als Therapie v. E. Jacobson, 1976)
Der wesentliche Kern der Methode liegt in der Konzentration auf den Empfindungen beim Wechsel von der körperlichen Anspannung zur Entspannung. Es entsteht mehr Achtsamkeit für die eigenen Körperempfindungen, Ruhe und Gelassenheit.